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Infoabend
04.04.2024

Zucht, Rassekunde
VZRH 2410

Tierzucht verstand sich bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts als Methode, durch Selektion und gezielte Anpaarung bestimmte erwünschte artspezifische Merkmale zu perfektionieren. So entstanden Ein- oder Mehrnutzungsrassen: Hüte- oder Jagdhunde, Milch- oder Fleischschafe, Warm- oder Kaltblutpferde, aber auch Rinderrassen, die zugleich als Fleisch-, Milch-, Arbeits- und Dunglieferanten gefragt waren, nebenbei noch verwertbare Haut und Knochen boten. In allen Fällen hat man aber mit dem arteigenen Begabungsmuster gearbeitet und stets Konstitution, Gesundheit und Fruchtbarkeit übergeordnet berücksichtigt. Diese "sekundären" Zuchtziele hat erst die "moderne" Zucht vernachlässigt, sowohl unter dem Primat der einseitigen physischen Leistungsmaximierung (Nutztiere) als auch unter der Zielsetzung der unbedingten Extravaganz (Hobbytier). Folge: Die Sau will nicht mehr trächtig werden und der Dackel entkommt kaum den absehbaren Rückenproblemen.


Kurs Inhalt

- geschichtliche Herausbildung der Rassetypen bei den wesentlichen
- vergleichende Tierwesenskunde: In welchen Rassen sind welche artwidrigen Zuchtziele inzwischen genetisch fixiert?
- Welche konstitutionellen Schwächen resultieren daraus?
- Welche Erkrankungen sind damit "programmiert"?
- Wo bedarf es welcher gezielten Vorbeuge?
- Genetik und extrachromosomale Vererbung
- Gezielte züchterische Nutzung extrachromosomal veranlagter Merkmale (Epigenetik)
- Bedingungszucht: Optimierung der artgemässen Lebensbedingungen in mütterlichen Zuchtlinien


Kurs Zeiten
Lernzeit:
18 Stunden
Präsenz Zeit:
42 Stunden
Total:
60 Stunden



Voraussetzung

Schulmedizinische Grundlagen


Ziel

Sie
- kennen Unterschiede und Gesetzmässigkeiten von Genetik und Epigenetik in der Tierzucht
- kennen die art-, rasse- und leistungsbedingten Schwachpunkte der wesentlichen Haus- und Nutztierspezies
- können züchterische und präventive Strategien gegen diese Risiken entwickeln und sinnvoll miteinander kombinieren
- wissen um Möglichkeiten, so zur Wiedererlangung der ursprünglichen konstitutionellen Stärke, Gesundheit und Fruchtbarkeit in wenigen Generationen beizutragen


Kompetenz

Sie sind vertraut mit den züchterischen Fehlentwicklungen innerhalb der Haustierarten und deren wesentlichen Rassetypen. Sie können daher gezielte Präventivstrategien entwickeln und so vorhersehbaren Risiken vorbeugen.

Zucht, Rassekunde
VZRH 2410